Montag, 6. August 2012

Roter Tropfen / Gotita Roja


Die Hilfsorganisation Gotita Roja befindet sich momentan in einer sehr turbulenten, arbeitsintensiven aber auch spannenden Zeit. Um die Situation genauer erklären zu können, beginnen wir am besten ganz am Anfang.

Caroline Stückelberger und Alejandra Zamuner absolvierten im onkologischen Spital von Santa Cruz de la Sierra ihre Praktikumszeit für deren bevorstehenden Studiengänge. Ihre Arbeit bezog sich dabei auf dieBetreuung und Durchführung von schulischen Aktivitäten mit den dort stationierten krebskranken Kinder. Dabei machten sie die schreckliche Entdeckung, dass die Eltern nicht genügend finanzielle Unterstützung erhalten um Blutkonserven für deren Kinder einzukaufen. Die oft auch aus der Provinz stammenden Eltern verschuldeten sich somit in eine finanzielle Kriese.
In einem klärenden Gespräch mit der leitenden Ärztin Doktor Savez* der Pädiatrie, waren sie sich einig, dass die momentane Situation so nicht beibehalten werden kann und dringend etwas unternommen werden muss. Die motivierten jungen Frauen nahmen allen Mut und Energie zusammen und riefen die Organisation Roter Tropen/ Gotita Roja ins Leben. Seither sammelt die Organisation in der Schweiz finanzielle Spenden um den Eltern und Kindern im onkologischen Spital zu helfen.

Der Prozessablauf von eingehenden Geldspenden wurde wie folgt festgelegt:
Wenn Spenden für Blutkonserven notwendig waren, schaltete sich Frau Doktor Savez ein um den Eltern die finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen, damit die nötige Blutkonserve eingekauft werden kann. Veronica Medina (Caroline’s Gastmutter) administriert das Spendenkonto und leitet die vergebenen Spendenquittungen an Roter Tropfen weiter.
Dies wurde mit der Absicht so betrieben, weil man der dort bestehenden Organisation Afanic kein Vertrauen entgegen bringen konnte. Zum einen waren noch viele Hintergrundinformationen der Stiftung unklar und zum anderen bestand noch keine Möglichkeit das Projekt bargeldlos abzuwickeln. Wodurch die Angst bestand, dass das Geld zu anderen Zwecken missbraucht werden könnte.
Dies hatte somit auch zur Folge, dass niemand von dem Bestehen der Hilfsorganisation Gotita Roja in Santa Cruz de la Sierra wissen durfteund die junge Organisation somit nur offiziell in der Schweiz bekanntwar. Da Frau Doktor Savez offiziell zum onkologischen Institut angehört, jedoch diskret Spendengelder von einer anderen Hilfsorganisation erhielt, bürgte dies ein enormes Risiko für ihr sicheres Arbeitsverhältnis.

Dem konnte nun Caroline Sütckelberger mit dem vergangenen Einsatz in Bolivien Abhilfe schaffen. Nach etlichen Abklärungen und Sitzungen einigt sich die Blutbank, in der die Blutkonserven bezogen werden, mit der Hilfsorganisation Gotita Roja auf ein bargeldloses Zahlungssystem.Dies ermöglichte, dass eine Kooperation zwischen Gotita Roja und Afanic entstand. Die Eltern können nun lediglich mit der ärztlichen Verordnung bei Afanic die Bewilligung, welche die Sozialarbeiterin ausstellt, einholen und bei der Blutbank die notwendige Hilfe beziehen. Da die Menge an Bluteinheiten spärlich ist, entschiedet die Sozialarbeiterin anhand ihrer Kenntnisse über die finanzielle Situation der Patienten. Vereinbart wurde, dass monatlich 35 Bluteinheiten ausgehändigt werden.    Jeweils Ende Monat wird die Blutbank eine übersichtliche Abrechnung über die Vergabe der Blutkonserven ausstellen.  Frau Doktor Savez wird somit von den arbeitstechnischen Risiken entlastet.
Nachdem Roter Tropfen nun in Bolivien bekannt ist, konnte nach diesem letzten Einsatz auch die Bewilligung der Eltern für die Veröffentlichung der Bilder ihrer Kinder eingeholt werden.  Für Roter Tropfen endet nach einem Monat intensiver Arbeit und vielen Sitzungen ein erfolgreicher Einsatz für ihr Hauptprojekt in Santa Cruz de la Sierra.


* Name aus Sicherheitsgründen abgeändert

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